Ein Klangkreis von acht Lautsprechern
schwebt im Raum. Als Klangkomposition wird eine achtspurige minimalistische
Form verwendet. Das Material sind acht schnurrende Katzen.
"Stimmen und Körper machen den Raum aus.
Acht Kissen hängen in einem Kreis. Ungefähr hüfthoch an fast
unsichtbaren Schnüren von der Decke abgehängt, definieren sie
eine zweite horizontale Ebene. Die Kissen enthalten Lautsprecher die durch
ein schnarrendes Geräusch vor oszillierenden Hintergrund akustisch
aktive Zonen um die Kissen erzeugen. Die Künstlerin benützt für
ihre mehrspurige minimalistische Komposition Tonbandaufzeichnungen aus ihrer
vertrauten Umgebung, die sie verfremdet und mehrfach übereinander legt.
Das Schnurren ihres Katers Mephisto gibt der Arbeit den Titel.
Es geht um Gegenstände aus der Realität, die im neuen Kontext
Galerie fast exemplarisch verschiedene Beziehungen auf ihre Herkunft vorführen.
Die Kissen entsprechen in Dimension und Anmutung realen Kissen, öffnen
sich jedoch im Verlust ihrer Funktionalität durch die Lage im Raum
vielen Annäherungen. Gewinnen dabei, trotz Vielzahl und strenger Anordnung,
die einzelnen Objekte an Autonomie, so verleiht die zusätzliche Stimme
fast lebendige Selbständigkeit. Wir haben synästhetische Wesen
vor uns, deren Wesensmerkmale in sehr verschiedener Art zusammengesetzt
sind: Das Kissen ist weich wie eine Katze, es ist aber auch der Ort der
schnurrenden Katze. Das Kissen entspricht unserem Vorstellungsbild einer
Wolke und wie diese schwebt es über der Erde, dem Boden. Schnüre
halten die vom Ton getragenen Kissen, die schnurren, doch nicht so, dass
man reale Katzen in ihnen vermutete: Die Geräusche sind mechanischer
und die Kissen sind einander ähnlicher, als man das für Katzen
gewohnt ist.
Weichheit und Schweben, Wolke und Katze erscheinen fast wie allgemeine Qualitäten
in diesem Raum, sind unterscheidbar und machen doch eine neue Einheit aus,
konstituieren eine Situation in der Zeit."
Reiner Zettl |